Unsere Learnings aus der Arbeit mit Schüler:innenfirmen

In den letzten Jahren haben wir mit vielen tollen Schüler:innenfirmen gearbeitet - und dabei eine Menge gelernt. Vor allem darüber, was funktioniert (und was nicht), wo man sich locker machen kann und warum Perfektion meistens im Weg steht.

Fortbildungstag 2023 Copyright DKJS/Julia Shropshire

Warum ein bisschen Chaos manchmal genau richtig ist

Wir hatten in den letzten Jahren das Glück, viele tolle Schüler:innenfirmen zu begleiten. Und dabei haben wir eine Menge gelernt. Vor allem darüber, was funktioniert (und was nicht), wo man sich locker machen kann und warum Perfektion meistens im Weg steht. Unsere Learnings wollen wir hier gern mit euch teilen:

 

Keine Panik! Kleine Brötchen backen reicht erstmal

Der Begriff Schüler:innenfirma klingt erstmal ziemlich groß und ernst. Businessplan, Rechtsform, Buchhaltung… puh! Aber ehrlich: Das Wichtigste ist, einfach loszulegen. Es braucht nicht gleich ein komplettes Unternehmenskonzept. Fangt klein an, gebt den Schüler:innen Raum zum Ausprobieren. Der Rest ergibt sich mit der Zeit.

 

Spaß haben – alles andere kommt später

Wenn es keinen Spaß macht, funktioniert’s nicht. Punkt. Klar, es viel zu tun und viele Möglichkeiten sich weiterzuentwickeln; aber im Kern soll das Projekt Freude machen. Für die Schüler:innen, aber auch für die Lehrkräfte. Also: Nicht zu ernst nehmen, bitte!

 

Der Weg ist das Ziel (und Fehler sind wichtig!)

Eine Schüler:innenfirma ist kein Projekt, das man „fertig“ machen kann. Es ist ein Prozess. Jede Höhe und Tiefe bringt eine Menge Lernchancen. Fehler gehören dazu. Eigentlich sind sie sogar ein wichtiger Teil davon. Also: Macht Raum für Entwicklung und lasst die Schüler:innen erleben, was funktioniert und was nicht.

 

Umsatzsteuer?

Ja, Steuern können abschrecken und es gibt auch ein paar Dinge zu beachten. Aber keine Sorge: Das Finanzamt hat es selten auf ein Schulprojekt abgesehen. Schüler:innenfirmen bewegen sich in einem Rahmen, der steuerlich unkritisch ist. Alle Informationen zu dem Thema findest du in einem extra Artikel von uns hier. dann den Umsatzsteuer Text verlinken

 

Klein starten und groß denken

Fangt mit einer kleinen, motivierten Gruppe an. Fünf bis acht Schüler:innen reichen völlig aus. Wenn das Projekt läuft und Spaß macht, spricht sich das schnell rum. Andere kommen oft ganz von allein dazu. Organisches Wachstum, ganz ohne Druck.

 

Keep it simple

Es muss kein fancy Start-up sein. Im Gegenteil: Ein einfaches, alltagsnahes Konzept funktioniert oft viel besser. Die Schüler:innen sollen verstehen, worum es geht und vor allem: Lust darauf haben. Je mehr es ihr Projekt ist, desto mehr Engagement kommt von selbst.

 

Kontrolle abgeben – wirklich jetzt!

Das ist vielleicht der schwierigste Punkt: Als Lehrkraft musst (und darfst!) du eine andere Rolle einnehmen. Du bist nicht Chef:in – du bist Coach, Begleiter:in, Sparringspartner: in. Die Entscheidungen treffen die Schüler:innen. Und ja, es dauert vielleicht ein bisschen bis alle sich an diese neue Freiheit gewöhnt haben. Aber es lohnt sich!

Eine Schüler:innenfirma ist kein Unternehmen im klassischen Sinne. Sie ist ein Lernraum, ein Experimentierfeld und ein Ort für echte Erfahrungen. Und genau das macht sie so wertvoll. Also: Locker bleiben, loslegen und gemeinsam lernen.